Die Wallfahrt auf den Dreifaltigkeitsberg hat ihren Ursprung in einem Gelübte der Expositur Dornwang. Aus Dank, dass die Ortschaft von der Pest verschont blieb, richtete man im 18. Jahrhundert eine Wallfahrt ein welche mit der Zeit aber in Vergessenheit geriet. 1870 ließ man die Wallfahrt ausfallen. Ein halbes Jahr später fiel das halbe Dorf einer riesigen Feuersbrunst zum Opfer. Dies nahmen die Menschen als Erinnerung an das alte Versprechen wahr und gelobten von neuem eine Wallfahrt, die sich seitdem zweimal hin zur Wallfahrtskirche auf dem Dreifaltigkeitsberg hoch über dem Isartal bewegt: Als Bittwallfahrt am ersten Sonntag im Juli sowie Ende September als Dankwallfahrt. Durch die Zusammenlegung der einzelnen Seelsorgegemeinden zu einer Pfarrei wurden beide Wallfahrten zu Pfarrwallfahrten für das gesamte Pfarrgebiet der Pfarrei Ottering gewidmet. Die jeweiligen Gottesdienste finden in feierlichem Rahmen statt und werden durch Chorgemeinschaften aus der Pfarrei in besonderer Weise musikalisch umrahmt. Beim Gottesdienst zur diesjährigen Erntedankwallfahrt war die Kirche wieder sehr gut besucht. Besonderer Blickfang war der reich geschmückte Erntealtar. Pfarrer Stefan Altschäffel lenkte bei seiner Begrüßung das Augenmerk auf die Fülle der Erntegaben welche uns daran erinnern sollen: Das alles ist uns zugewachsen, wir sind reich beschenkt. „Wir danken Gott für die Ernte, aber auch für Talente, gute Begegnungen und Geschehnisse, Erfolg in Beruf und Ehrenamt – für alles, was unser Leben wertvoll macht und erbitten Gottes Segen für Früchte und Erntegaben“. Pfarrer Stefan Altschäffel betonte bei dem Gottesdienst immer wieder, wie wichtig es ist, dankbar zu sein und zu erkennen, was das Leben wirklich reich macht. „Wer Gott dankt, kann mit großen Augen staunen. Der nimmt nicht Dinge in die Hand, sondern Gaben – Gottes Gaben“. So wählte er auch als Evangelium ein Gleichnis von Matthäus aus, worin es heißt: Warum sorgt ihr euch um die Kleidung? Schaut die Lilien auf dem Feld an, wie sie wachsen: Sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch, dass auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen. „Die Vögel und Lilien aus dem Gleichnis sind nicht nur Kronzeugen der Barmherzigkeit Gottes – sie sind auch Kronzeugen unserer Verantwortung“ so Pfarrer Stefan Altschäffel in seiner Predigt. Die Fürbitten wurden von Kindern vorgetragen, welche symbolisch Körner, Wasser, Erde, Brot, Früchte, Sonne und Arbeitskraft vor dem Altar niederlegten. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst in gekonnter und erfrischender Art und Weise vom Chor MIKADO aus Moosthenning unter der Leitung von Angelika Schuder welcher hauptsächlich Liedgut aus dem neuen Gotteslob mit eigener Note interpretierte. Pfarrer Stefan Altschäffel dankte den Damen für die wunderbare Gestaltung. Ebenfalls galt sein Dank den Pfarrgemeinderatsmitgliedern welche die Kirche geschmückt hatten sowie an die Mütter für die Unterstützung ihrer Kinder bei der Gestaltung der Gabenprozession.