Am späten Samstagnachmittag des zweiten Adventswochenendes wurde im Pfarrheim das Adventsfenster geöffnet, welches vorher vom Pfarrgemeinderat (PGR) und der Kirchenverwaltung hergerichtet worden war. Pfarrvikar Bonaventure Ukatu eröffnete die Veranstaltung mit dem Kreuzzeichen und sprach zum Schluss den Segen. Die Geschichte zu den gestalteten Adventsfenster wurde von den Ministranten vorgetragen:
Es war einmal ein sehr reicher, edler Mann. Dieser Mann hatte viel Geld, ein riesiges Haus und sogar eigene Schiffe! Aber er war auch ein trauriger Mann. Denn er hatte keine Kinder, obwohl seine Frau und er sich so sehr Kinder wünschten!
Da bat der reiche Mann den heiligen Nikolaus, ihm einen Sohn zu schenken. Er versprach dem Heiligen, einen goldenen Becher für ihn anfertigen zu lassen, wenn nur sein Wunsch in Erfüllung
ginge. Und tatsächlich! Der reiche Mann bekam einen Sohn! Er erinnerte sich an das Versprechen, dass er Nikolaus gemacht hatte und ließ einen wunderschönen goldenen Becher anfertigen. Doch als der Becher fertig war, war dieser so herrlich schön geworden, dass der Mann ihn gar nicht hergeben wollte. Der reiche Mann hatte eine Idee: Er behielt den wunderschönen Becher für sich selbst und besorgte für Nikolaus einen anderen Becher, der auch schön war, aber nicht ganz so wunderschön. Dann machte der reiche Mann sich zusammen mit seinem Sohn auf den Weg zum heiligen Nikolaus. Sie nahmen dazu eines der Schiffe, die dem reichen Mann gehörten.
Auf der Fahrt wollte der Sohn mit dem wunderschönen Becher Wasser zum Trinken aus dem Fluss schöpfen. Dabei fiel er samt dem Becher in den Fluss und ertrank! Trotz seiner Trauer fuhr der Vater mit dem Boot weiter zur Kirche des heiligen Nikolaus, um wenigstens sein Versprechen zu erfüllen. In der Kirche stellte er den zweiten, nicht so schönen Becher auf den Altar. Doch der Becher fiel um. Der Mann stellte ihn wieder hin. Doch abermals kullerte er vom Altar. So ging es einige Male. Da öffnete sich plötzlich die Tür der Kirche und der Bischof Nikolaus kam mit dem tot geglaubten Sohn herein! In der Hand hielt der Sohn den wunderschönen Becher! Diesen Becher stellte der Junge auf den Altar und dieses Mal blieb der Becher stehen.
Die Geschichte zum Adventsfenster wurde musikalisch bereichert und umrahmt durch das Singen von Adventsliedern.
Am Ende des rundum gelungenen Adventsfensters kam der Nikolaus zu Besuch und übergab den Stab zum Halten an Pfarrvikar Bonaventure Ukatu. Der Nikolaus sprach zu den Anwesenden: „Liebe Leute Groß und Klein, ich freu mich heute bei euch hier in Lengthal zu sein. Trotz Sturm und Regen hat es ein Adventsfenster gegeben. Wenn es auch drinnen ist, das stört mich nicht. Das Thema war heuer eine Geschichte über mich, die von den Ministranten erzählt worden ist. Ich sage Dank an die fleißigen Helfer, die immer da sind und alles bereiten. Lieber Bona auch Dank an dich, ein Adventsfenster ohne Pfarrer, das ginge ja nicht. Doch nun zu Euch, ihr braven Kinder, kommt zu mir heraus, dann bekommt jeder einen Schokonikolaus“.
Es wurde vom PGR und der Kirchenverwaltung Glühwein und Kinderpunsch ausgeschenkt.