Anfang März traf sich der Pfarrgemeinderat Ottering zu Einkehrtagen im Kloster Kostenz bei Perasdorf. Mit viel Vorfreude waren die Frauen und Männer angereist.
Pastoralreferentin Melanie Höppler begrüßte die Pfarrgemeinderatsmitglieder recht herzlich. Jeder von den Pfarrgemeinderäten hatte einen Gegenstand in der Farbe Blau mitgebracht, zu dem er oder sie eine besondere persönliche Bindung hat. Nun wurde klar, warum: Blau, die Farbe des Himmels und des Ozeans, ist Zeichen für Leben.
Auch der Vortrag begann mit der Farbe Blau. Die erste Präsentationsfolie zeigte die argentinische Flagge, mit den blauen Streifen und der Sonne in der Mitte. Denn im Mittelpunkt dieser Tage sollte kein geringerer stehen als Jorge Mario Bergoglio – Papst Franziskus – der aus Argentinien stammt. Hier war er mit seinen Geschwistern, den Eltern und Großeltern in einer katholisch geprägten, italienischstämmigen Familie aufgewachsen.
Seine Mutter hatte sich für Ihren ältesten Sohn eigentlich gewünscht, dass er Arzt werden sollte, aber Gott hatte andere Pläne mit dem jungen Jorge. Nach seiner Ausbildung zum Chemietechniker trat er in den Orden der Jesuiten ein. Er wollte als Priester den armen, benachteiligten Menschen helfen. Sein Traum ging in Erfüllung, doch es folgte eine schlimme Zeit: die argentinische Militärdiktatur. In dieser Zeit war Bergoglio bereits Provinzial seines Ordens, was sehr ungewöhnlich war für einen eben erst „ausgelernten“ Priester. Aufgrund seiner mangelnden Erfahrung machte er viele Fehler in dieser Zeit. Jedoch lernte er auch daraus und wuchs daran. Nichtsdestotrotz fiel Bergoglio danach in ein tiefes Loch, seine „Dürrezeit“, wie er sie heute nennt. Sie dauerte bis in die 90er Jahre hinein.
Er wollte sich wieder darauf besinnen, als Priester bei den Menschen zu sein. 1992 wurde er zum Weihbischof geweiht, 2001 zum Kardinal. Er war im Konklave als Papst Josef Ratzinger gewählt wurde. Nachdem dieser im Jahre 2013 zurücktrat, wurde Bergoglio als Nachfolger Petri – als Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt.
In Gruppenarbeiten wurden verschiedene Sätze und Aussagen des Papstes in aufgearbeitet. Ein Videoclip mit der eindrucksvollen Musik „Dies sind die Worte“ (Patti Smith, aus dem Film „Franziskus – Ein Mann Seines Wortes“) zeigte nochmal die Botschaft von Papst Franziskus auf. Sie ist, eigentlich, sehr einfach: Wenn jeder seinem Nächsten auch nur einen kleinen Dienst tut, würde unsere Welt ein klein wenig besser werden. Ein jeder könnte etwas beitragen.
Mit diesen wunderbaren Impulsen wurde dann auch wieder die Heimreise angetreten, mit sehr viel neu – getankter Kraft im Gepäck, die sehr wichtig ist in dieser Zeit.