Ganze zwanzig Jahre ist es her, dass sich in Moosthenning der Christliche Frauenkreis gründete. Dieses Jubiläum nahm die Vorstandschaft zum Anlass, ihren Mitgliedern im Pfarrheim Moosthenning ein Fest zu bereiten. In großer Zahl folgten die Frauen des Ortes der Einladung und so kam es, dass sich beim feierlichen Gottesdienst die Herren im Altarraum einem ganzen Kirchenschiff voller Frauen gegenübersahen. In seiner Predigt dankte Pfarrer Josef Hausner dem Frauenkreis für den unermüdlichen Einsatz zum Wohle der Pfarrei und der Gemeinde vor Ort und benannte auch die unverzichtbare, aktive Beteiligung von Frauen in der Gesamtkirche. Seine Worte rundete er ab mit einem berühmten und sehr treffenden Text von der Autorin und Theologin Rachel Conrad Wahlberg: „Das Glaubensbekenntnis einer Frau“.
Im Anschluss an die Messe, die musikalisch von der (Frauen-)Gruppe Mikado gestaltet wurde, kamen mehr als siebzig Frauen im Pfarrsaal in geselliger Runde zusammen. Als Ehrengäste waren nicht nur Pfarrer Josef Hausner, Pfarrvikar Constantin Katelu Kamba und der ehemalige Otteringer Pfarrer Stefan Altschäffl geladen, sondern auch drei Damen von der Gründungsvorstandschaft, die den Verein ins Leben gerufen hatte.
Vorsitzende Barbara Lechner begrüßte alle Gäste mit humorvoll gereimten Versen und eröffnete das Buffet, dessen Zentrum ein von der Metzgerei Gangl serviertes Spanferkel bildete. Dann wurde auf die zu Ehrenden angestoßen: Vorsitzende Michaela Grassinger überreichte Blumensträuße an Theresia Ederer, Brigitte Hofmann sowie Resi Schachtner und dankte dem Trio herzlich für ihren Mut, ihre Kreativität und ihre Ausdauer bei der Gründung des Frauenkreises vor 20 Jahren. Einen weiteren Blumenstrauß erhielten Agnes Schöwel zum Dank für ihre 20jährige vorbildliche Führung der Vereinskasse und Christine Gubisch für ihren achtjährigen Dienst als Vorsitzende. Besonders freute sich die Vorsitzende, bei dieser Gelegenheit vier neue Mitglieder im Frauenkreis willkommen heißen zu können.
Auch Pfarrer Hausner dankte noch einmal der Vorstandschaft und dem ganzen Frauenkreis. Im Andenken an eine Aktion, die Pfarrer Altschäffl zum zehnjährigen Jubiläum ausgeführt hatte, hatte Pfarrer Hausner für jede Dame eine Rose als Geschenk mitgebracht. Dieses Mal konnte sogar jede die zu ihr passende Farbe der Rose wählen.
Zum Abschluss des offiziellen Teils gab es noch ein besonderes Highlight. Die Vorstandschaft hatte eine kurzweilige Bilderschau für die Gäste vorbereitet, eine Sammlung von Fotografieren aus 20 Jahren Christlicher Frauenkreis Moosthenning. Beim Anschauen der Bilder erwachte so manche Erinnerung an gemeinsame Ausflüge und legendäre Faschingsnächte.
Das Glaubensbekenntnis einer Frau
Rachel Conrad Wahlberg
Ich glaube an Gott,
der Frau und Mann nach seinem eigenen Bilde schuf,
der die Welt schuf
und beiden Geschlechtern
Herrschaft über die Erde gab.
Ich glaube an Jesus, Gottes Kind,
geboren von einer Frau Maria.
Der Frauen zuhörte und sie liebte,
der in ihren Häusern war,
der über das Reich Gottes mit ihnen sprach,
der Jüngerinnen hatte,
die ihm nachfolgten und ihn unterstützten.
Ich glaube an Jesus,
der mit einer Frau am Brunnen über Theologie sprach
und ihr zuerst anvertraute,
dass er der Messias ist,
so dass sie hinging
und der Stadt die große Neuigkeit brachte.
Ich glaube an Jesus,
der sich salben ließ
von einer Frau in Simons Haus,
der die männlichen Gäste zurechtwies,
die sich darüber empörten.
Ich glaube an Jesus,
der sagte, dass man
an diese Frau und ihre Tat denken wird….ein Dienst an Jesus.
Ich glaube an Jesus, der kühn handelte,
das Blut-Tabu der damaligen Zeit aufhob
und das mutige Weib heilte,
das ihn berührte.
Ich glaube an Jesus,
der eine Frau am Sabbat heilte,
weil sie ein Mensch war.
Ich glaube an Jesus, der von Gott sprach
als von einer Frau, die einen verlorenen Groschen sucht,
als von einer Frau, die fegte,
um das Verlorene zu suchen.
Ich glaube an Jesus,
der von sich sprach als einer Glucke,
die ihre Küken
unter ihren Flügeln versammeln will.
Ich glaube an Jesus,
der zuerst Maria Magdalena erschien,
und sie mit der explodierenden Botschaft aussandte:
Gehe und sage es den anderen….
Ich glaube an die Ganzheit
des Erlösers,
in dem es weder Juden noch Griechen,
weder Sklaven noch Freie,
weder Mann noch Frau gibt.
Denn wir sind alle eins
in seiner Erlösung.
Ich glaube an den heiligen Geist,
der sich über den Wassern der Schöpfung
und über der Erde bewegt.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
der in uns sich sehnt
und für das, was unaussprechbar ist, bittet.
Ich glaube an den heiligen Geist,
den weiblichen Geist Gottes,
der wie eine Henne
uns geschaffen hat,
uns das Leben geschenkt hat
und uns mit seinen Flügeln bedeckt.



