Als Triduum Paschale oder Ostertriduum bezeichnet den Zeitraum in der heiligen Woche, der mit der Messe vom letzten Abendmahl am Gründonnerstagabend beginnt, sich vom Karfreitag, dem Tag des Leidens und Sterbens des Herrn, über den Karsamstag, den Tag der Grabesruhe des Herrn, erstreckt und mit dem Ostersonntag als Tag der Auferstehung des Herrn endet. Ein alter Spruch besagt: „Wer zwischen Palmsonntag und Ostersonntag nicht viermal in der Kirche war, weiß nicht, was Liturgie alles kann!“
Am Dreifaltigkeitsberg, der zur Pfarrei Ottering gehört, wurde diese besondere Zeit im Kirchenjahr aufwendig gefeiert. Als Hauptzelebrant agierte Pfarrvikar Constantin Katelu Kamba. Ihn unterstützte Pastoralreferentin Melanie Fröbus. Für die treffende und immer ans Herz gehende musikalische Gestaltung zeigten sich als kirchenmusikalisches Team Helena Kollmannsberger mit dem Kirchenchor Lengthal sowie Markus Wolf an der Orgel verantwortlich. Im Hintergrund sorgte das Mesnerehepaar Margit und Rudolf Bruckmoser für einen reibungslosen Ablauf.
Am Gründonnerstag sprach Pfarrvikar Constantin in seinen Predigtworten über den Stellenwert der Eucharistie, deren Einsetzung wir an diesem Tag gedenken. Jesus, so der Priester, ist gegenwärtig unter den sakramentalen Zeichen: Brot und Wein. Wer ihn im Sakrament empfängt und mit dem Herzen aufnimmt, empfängt das göttliche Leben. Was da in unseren Herzen passiert, solle sich auch im christlichen Leben, also in unserem Alltag, fortsetzen. Dadurch, dass wir unseren Mitmenschen im Geist Christi begegnen, lassen wir den himmlischen Frieden Wirklichkeit werden.
Am Karfreitag stand freilich die Passion und der Tod Jesu im Zentrum. In Stille zog der liturgische Dienst in die Kirche ein und kniete zu einer Gebetsstille vor dem leeren Altar nieder. Nach den Lesungen und der Leidensgeschichte aus dem Evangelium nach Johannes, waren die so genannten „Großen Fürbitten“ ein weiteres Indiz dafür, dass diese Liturgie anders ist, als andere Gottesdienste im Kirchenjahr. In der Enthüllung und Verehrung des Kreuzes fand sie ihren Höhepunkt. Um das Kreuz zu verehren, hatten zahlreiche Gläubige Blumen und grüne Zweige mit in die Kirche gebracht. Pfarrvikar Constantin lud die Anwesenden ein, das Kreuz Christi in Ehren zu halten. Denn die Botschaft vom Kreuzestod Jesu und seiner Auferstehung habe die Menschen immer wieder neu mit Licht und Hoffnung erfüllt. „Auch dort, wo es in unserem Leben dunkel wird und wir momentan überfordert sind, steht uns Gott bei“, erinnerte der Pfarrvikar die Gläubigen und ermutigte sie: „Der Tod hat nicht das letzte Wort, sondern die Liebe und das Leben in der Gemeinschaft mit Gott im Himmel!“
Mit dem Einzug der Osterkerze im schummrigen Abendlicht und dem Gebetsruf „Lumen Christi“ begann die Feier der Osternacht, die mit dem „Exsultet“ (gesungen von Helena Kollmannsberger) einen ersten Höhepunkt erreichte. Mit dem „Gloria“ erschallten das erste Mal seit drei Tagen wieder die Glocken der Kirche zum Zeichen dafür, dass die Grabesruhe endet: der Tod ist besiegt, Christus ist wahrhaftig auferstanden!
In seiner Predigt fasste Pfarrvikar Constantin die Osterbotschaft mit herzensfrohem Enthusiasmus zusammen: „Jesus Christus, der Herr, ist auferstanden! Er lebt! Halleluja!“ Nach dieser Verkündigung, die das Fundament unseres Glaubens ist, erklärte der Priester, dass das Osterfest untrennbar mit dem Frieden verbunden sei. Die ersten Worte Jesu nach der Auferstehung sind: „Der Friede sei mit euch!“ Ein schweres Wort, wenn man bedenkt, dass der Friede auch in Europa keine Selbstverständlichkeit mehr ist: schauen wir nur in die Ukraine. Jesus hat uns durch seine Auferstehung aus der lähmenden Angst vor dem Tod befreit, auch die Angst vor dem Krieg kann uns „österliche“, christliche Menschen nicht lähmen: Wir dürfen und sollen für den Frieden beten, uns mit Wort und Tat für ihn einsetzen. Unsere Ängste dürfen wir dem Heiland übergeben, damit wir frei dafür sind, die Osterfreude und den Frieden im Herzen unseren Mitmenschen vorzuleben und weiterzugeben.