Am letzten Sonntag war es so weit, Pfarrer Josef Hausner feierte seinen nun letzten Dankgottesdienst in Ottering. Bewusst war es ein Dankgottesdienst und kein Abschiedsgottesdienst, er sagte gleich zu Beginn der Messe, dass er sich bei allen, die ihn in den vergangen sechs Jahren begleitet haben, bedanken will.
In der Lesung aus dem Buch Kohelet kam dann nicht ganz unpassend der viel besungene „Windhauch“ zur Sprache: Alles ist Windhauch. Der Mensch häuft Besitz und Reichtümer an und findet doch kein Glück. Der Überfluss bringt Ärger und Sorgen mit sich und der Geist findet keine Ruhe. Pfarrer Josef Hausner griff den „Windhauch“ auch in seiner Predigt auf. Im Laufe des Lebens strebe ein jeder nach einer guten Ausbildung, einem lukrativen Beruf, viel Geld und Anerkennung. Aber machen diese Dinge das Leben glücklich? Ist man wirklich reicher? Das letzte Hemd hat keine Taschen, heißt es im Volksmund. Knausrigkeit macht unfroh. Das Leben, das wir von Gott geschenkt bekommen haben, sollen wir auch bewusst leben. Wir dürfen Gott viel häufiger danken für das Leben, das er uns geschenkt hat.
Pfarrer Josef Hausner erzählte weiter, dass er sich in den letzten Wochen oft gefragt habe, warum er sich entschieden hat, die Pfarrei zu wechseln und ob es nicht doch ein Fehler sei. Doch tief im Innern wisse er, dass er weiterziehen müsse und einen Neuanfang wagen. Er vertraue darauf, dass Gott alles zum Guten wendet und auch für die Pfarrei Ottering wieder ein guter Priester kommen wird. Zuerst aber sei Ferienzeit. Pfarrer Hausner wünschte sich selbst, aber auch allen Anwesenden, diese Zeit zu nutzen um zur Ruhe zu kommen, sich selber wieder zu finden und neue Kraft zu schöpfen. In einer Geschichte prägte er die Wendung: „die Seele nachkommen lassen“.
Pfarrer Hausner dankte all seinen Wegbegleitern der letzten sechs Jahre und fand dabei sehr bewegende und persönliche Worte für die zahlreichen Einzelpersonen. Mit jedem verband er eine Geschichte und mit vielen sind tiefe Freundschaften entstanden.
Die wunderschöne musikalische Umrahmung des Gottesdienstes übernahm der Kirchenchor Ottering unter der Leitung von Helena Kollmannsberger und mit Markus Wolf an der Orgel. Die Aitrachtaler Jugendkapelle sorgte zusätzlich für eine besondere Klangfülle und erhabene Stimmung im Kirchenraum. Beim Segenslied vergoss der ein oder andere Pfarrangehörige gar ein paar Tränen der Wehmut.
Im Anschluss an den Gottesdienst lud Pfarrer Josef Hausner noch in den Pfarrgarten ein. Die Katholische Landjugend sorgte für Verpflegung und die Musiker der Aitrachtaler Jugendkapelle für die Stimmung. Im Garten wurde Pfarrer Hausner persönlich vom Pfarrgemeinderat Ottering, dem Gesamtpfarrgemeinderat, dem Bürgermeister der Gemeinde Moosthenning, den Vereinen und Freunden mit fröhlichen Anekdoten und besten Wünschen aber doch schweren Herzens in die neue Pfarrei verabschiedet. Auch die bisher als Kirchenmusikerin in der Pfarrei tätige Helena Kollmannsberger wurde verabschiedet. Sie beginnt im September ihre praktische Ausbildung zur Gemeindereferentin.






