Am vergangenen Sonntag hatte das Warten auf den Empfang der Heiligen Erstkommunion für 12 Kinder aus der Pfarrgemeinde Ottering ein Ende. Nach Verzögerungen wegen der Corona-Pandemie durften die Kinder beim Festgottesdienst auf dem Dreifaltigkeitsberg erstmals zum Tisch des Herrn gehen. Bereits im April hätte die Erstkommunionfeier ursprünglich stattfinden sollen. Leider war dies wegen Corona nicht möglich. Man konnte den Kindern und ihren Familien die Erleichterung und Freude darüber, dass die Feier nun endlich bei strahlendem Spätsommerwetter abgehalten werden konnte, förmlich ansehen. Trotz der Notwendigkeit, bei dem Gottesdienst die bekannten Hygienemaßnahmen zu beachten, war die Erstkommunionfeier sehr festlich. Pfarrer Josef Hausner erinnerte die Kinder zu Beginn des Gottesdienstes daran, dass ihre Eltern und Taufpaten sie Babys bei der Taufe Gott anvertraut haben. Zu Beginn der Kommunionfeier durften die Kinder selbst ihr Taufversprechen erneuern und sich zum Glauben bekennen. Die Kyrierufe wurden von Kommunionkindern gelesen. Die Lesung aus dem Ersten Brief des Apostel Paulus an die Gemeinde in Korinth trug eine Mutter vor. Bei der Verkündigung des Evangeliums nach Lukas, welches Pfarrer Josef Hausner in kindgerechter Sprache verkündete, war von der Begebenheit zu hören, als Jesus im Alter von zwölf Jahren bei einer Pilgerreise in Jerusalem verschwand. Nach drei Tagen verzweifelter Suche fanden ihn seine Eltern im Tempel, wo die Gelehrten dem Jungen aufmerksam lauschten. Sie waren begeistert über die Klugheit und Weisheit des jungen Jesus. Maria und Josef waren zunächst verwundert. Mussten sie sich doch von ihrem Sohn anhören: „Konntet ihr euch denn nicht denken, dass ich bei meinem Vater im Tempel sein muss?“. Später verstanden Sie seine Worte. So sehr Jesus damals die Gelehrten im Tempel begeisterte, sosehr kann Jesus noch heute in uns Menschen die Liebe zu Gott entfachen. Die Kinder durften im Anschluss an die Predigt ihre Hände zu einem Thron formen. “So einen Thron brauchen wir jetzt, weil hoher Besuch kommt: Jesus Christus will sich euch in diesem Brot schenken“ so Pfarrer Josef Hausner. Er erzählte den Kindern die Geschichte vom kleinen Herzen eines Kommunionkindes. Das war so aufgeregt und voll mit Vorfreude auf Geschenke, eine schöne Feier und das schöne Kommunionkleid, dass es meinte, keinen Platz mehr zu haben. Doch dann klopfte Jesus an das Herz und sagte: Liebes Herz, lass mich herein, ich brauche dich ganz. Dieser Besucher war Jesus. Und nur zu gerne ließ das kleine Herz Jesus eintreten und schlug ganz fest, als das Kind zum ersten Mal in seinem Leben die Heilige Kommunion empfing. Dann war der feierliche Moment gekommen: Die Erstkommunionkinder durften zum ersten Mal die Hostie, das Heilige Sakrament der Kommunion, in Empfang zu nehmen. Am Ende des Erstkommunionsfeier dankte Pfarrer Josef Hausner unter anderem der Chorleiterin Helena Kollmannsberger, dem Organisten Markus Wolf und Carmen Müntzenberg an der Querflöte, welche der Feier – unterstützt von einigen Sängerinnen und Sängern des Kirchenchors Lengthal – mit ihrer Musik einen wunderbaren Rahmen gaben. Am Nachmittag fand noch eine Dankandacht in Thürnthenning statt, bei denen Pfarrer Josef Hausner allen Kindern ein Erinnerungsgeschenk der Pfarrgemeinde überreichte.
