Ottering. Am vergangenen Donnerstag empfingen in der Pfarrkirche St. Johannes in Ottering 72 junge Christen das Sakrament der Firmung. Die Bedeutung der Firmung besteht vor allem in zwei Aspekten: engere Verbindung mit der Kirche und Stärkung durch die Kraft des Heiligen Geistes; außerdem wird durch die Firmung die Taufe vollendet in der Hinsicht, dass der Gefirmte nun uneingeschränkt der Kirche angehört. 39 Mädchen und 33 Jungen aus der ganzen Pfarrei hatten sich in den vergangenen Monaten auf vielfache Weise, bei Firmlingstagen, Gottesdiensten und verschiedenen Aktionen, auf dieses große Ereignis vorbereitet.
Bei herrlichem Sonnenschein zog der Firmspender Weihbischof Reinhard Pappenberger, begleitet von Ortspfarrer Josef Hausner, Pfarrer Josef Forstner, Pfarrer Markus Zurl und Pastoralreferentin Melanie Höppler in die Pfarrkirche zur Heiligen Messe ein. Musikalisch umrahmt wurde das Geschehen vom Kirchenchor Lengthal unter der Leitung von Helena Kollmannsberger.
In seiner Predigt erinnerte Weihbischof Pappenberger die Jungen und Mädchen an ihre Berufung zum Christsein und stellte ihnen als Vorbild die 12jährige Karolina vor, die im vom Fünften Koalitionskrieg (1809) schwer gebeutelten Regensburg lebte. Gefördert vom Dompfarrer und späteren Weihbischof und Bischof Georg Michael Wittmann wurde Karolina im Alter von nur zwölf Jahren zur Lehrerin ausgebildet und arbeitete bereits mit 15 Jahren in diesem Beruf. In ihrem Beruf erkannte sie bald, dass die schulische Ausbildung vor allem der Mädchen aus ärmeren Bevölkerungsschichten völlig unzureichend war. Sie begründete später die Kongregation der Armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau, die sich bis heute der schulischen Ausbildung von Mädchen widmen. Heute wird Karolina Gerhardinger, besser bekannt unter ihrem Ordensnamen Maria Theresia, als Selige verehrt. Auch wenn wir nicht alle einmal zu Heiligen würden, so könnten uns Vorbilder wie Karolina doch inspirieren zu einem Leben im Zeichen von Glauben und Nächstenliebe. Der Beginn und die feste Basis eines solchen Lebensweges fände sich bereits in der Taufe, so der Weihbischof.
Bei der nun folgenden Firmspendung, dem Kernelement des feierlichen Gottesdienstes, waren die jungen Christen dann auch dazu aufgefordert, ihr Taufversprechen zu erneuern. Anschließend breitete der Firmspender die Hände über den Firmlingen aus und betete um die Herabkunft des Heiligen Geistes und die Vermittlung der Gaben des Heiligen Geistes. Dann war jeder einzelne Firmling gefragt in Begleitung seines Paten persönlich vor den Weihbischof hinzutreten, der mit Chrisam, einem geweihten Salböl, ein Kreuz auf seine Stirn zeichnete.
Zum Abschluss bedankten sich die Firmlinge beim Firmspender mit einem sommerlichen Blumenstrauß.
Eine CD mit den Fotos zur Firmung kann bestellt werden. Bitte beachten Sie dazu die Informationen im nächsten Pfarrbrief.