Lengthal. Am vergangenen Samstagabend fand das Hl. Patroziniumsamt in der Filialkirche St. Ägidius statt. Am Einzug in die Kirche zu Beginn des Gottesdienstes beteiligten sich die ortsansässigen Vereine, die Freiwillige Feuerwehr, die KLJB, der Glöckerlverein sowie die Bergfalken-Schützen mit Fahnenabordnungen. Das Patroziniumsamt und der Familiengottesdienst wurde feierlich zelebriert von Pfarrvikar Bonaventure Ukatu. Pfarrgemeinderatsmitglied Claudia Reindl leitete das Patrozinumsfest ein und erzählte den interessanten und beeindruckenden Lebenslauf des Hl. Ägidius. Der heilige Ägidius war ein griechischer Kaufmann und später Abt der Abtei Saint-Gilles in Südfrankreich. Er ist einer der vierzehn Nothelfer und war im Mittelalter einer der populärsten Heiligen. Ägidius wurde um 640 als Sohn einer noblen Familie geboren. Er verließ seine griechische Heimat und lebte jahrelang in Frankreich als Einsiedler in einer Höhle. Der Legende nach nährte ihn durch Gottes Fügung eine Hirschkuh mit ihrer Milch. Während einer Jagd des Westgotenkönigs flüchtete diese Hirschkuh zu Ägidius, der sich schützend vor das Tier stellte und so von einem Pfeil getroffen wurde. In der Erkenntnis, dass die Tugend in der Schwachheit vollendet werde, bat er Gott, dass ihm während seines Erdendaseins die Gesundheit nicht wiederkehren solle. So blieb ihm die Wunde bis an sein Lebensende. Zur Vergebung seiner Schuld an dem Jagdunfall ließ der König unter der Leitung Ägidius ein Kloster errichten. So gründete dieser 680 die später nach ihm benannte Abtei von Saint-Gilles. Bis zu seinem Tode stand er dem Kloster als Abt vor. Bestens musikalisch umrahmt und gestaltet wurde der gut besuchte Familiengottesdienst und das Hl. Patroziniumsfest von den Stephanusspatzen Lengthal-Gottfrieding und dem Kirchenchor Lengthal. Die Fürbitten und Kyrierufe wurden von den Ministranten vorgetragen.