Jesus ist unser Herzkönig
Bericht von Michael Wenninger sen.
Pfarrvikar Suresh Babu Kanumuri fertigte die große Karte vom Herzkönig selbst an.
„Ein König ohne Krone, ein König ohne Schloss, was ist das für ein König bloß – so sagen die Leute, doch einige sagen dann: O ja er ist ein König ganz anders als ihr denkt, denn Liebe ist’s was er verschenkt“. Man weiß nicht ob Pfarrer Josef Hausner bei der Vorbereitung auf das jüngste MAISL vom vergangenen Donnerstag und Freitag an diesen Liedrefrain dachte, als er Jesus den Herzkönig in das Zentrum seiner geistlichen Betrachtungen bei den abendlichen Gottesdiensten stellte. Jedenfalls wollten an den zwei Abenden wieder zahlreiche Gläubige mit ihm zusammen in der Pfarrkirche über das Thema „Herz ist Trumpf“ nachdenken und beten.
Wie bei jedem MAISL war das Gotteshaus wieder farbig ausgeleuchtet und zum Thema entsprechend dekoriert. Pastoralpraktikant Suresh Babu Kanumuri hatte als Fixpunkt eine übergroße Herzkönigkarte mit einer Jesusdarstellung erstellt, wo statt des Königszepters das Kreuz und statt der Krone ein Dornenkranz die Darstellung von der herkömmlichen Spielkarte unterschied. Mit dem Lied: „Halt mich” von Herbert Grönemeyer mit den bedeutenden Sätzen: „Fühl’ mich bei dir geborgen. Setz’ mein Herz auf dich. Ich will mich an dir satt hören. Immer mit dir sein. Betanke mich mit Leben“ wurden die Gottesdienstbesucher begrüßt und anschließend vom Pfarrer Hausner über die Bedeutung des menschlichen Herzens für das Leben eingestimmt. Dabei betonte er, dass wir die großartige Leistung unseres eigenen Herzens meist als selbstverständlich hinnehmen und uns erst bei gesundheitlichen Problemen Gedanken darüber machen. Es gehe aber nicht nur um die Funktion des Organs, sondern vielmehr um den Sinn „ein großes Herz zu haben“. Wir meinen damit, dass diese Menschen nicht nur an sich selber denken. Sie tun Gutes, sie sind barmherzig. Ihre Herzen sind voller Liebe. Deshalb sollen wir unser Herz dem Herz Jesu öffnen, der wie auf der bildlichen Darstellung unser Herzkönig ist, weil er sein Herz für die Bedürftigen geöffnet hat.
In der Lesung nach Deuteronomium wurde der Aufruf zur Liebe Gottes mit ganzem Herzen betont, während das Evangelium nach Markus die Sehnsucht Jesu nach Herzensruhe aufscheinen ließ. Dazwischen wurde das Lied „Nur einen Herzschlag“ vonTim Bendzko eingespielt, wo der Interpret nach der Nähe des Herzschlag des geliebten Menschen fühlt, von dem er meint: „In deinen Händen schlägt mein Herz, ich hab es endlich eingesehen.“
In seiner Predigt zeigte Pfarrer Josef Hausner auf, dass Jesus die Jünger in die Welt hinausschickt. Wie das Blut vom Herzen, von der Mitte, in die äußersten Gefäße fließt, so gehen die Jünger von ihrer Mitte in die Welt hinein um Zeugen zu sein, um die Botschaft eines liebenden und barmherzigen Gottes in jeden Menschen und sei er noch so fern, hineinzuspülen. Leider sei unsere Zeit oft geprägt vom forschenden Denken, von der kalten berechnenden Vernunft. Es fehlt an Herz und Herzlichkeit. Nicht das Herz ist Trumpf in unserer Gesellschaft, sondern der Ellenbogen. Grausam und herzlos geht es da manchmal zu. Wird unsere Gesellschaft nicht immer kälter, immer gnadenloser, immer unbarmherziger? Deshalb brauche es Menschen die Herzen öffnen wollen, die ein hörendes Herz haben. In einer Welt, wo das getriebene, überforderte, das verletzte, das geteilte, das besetzte Herz äußerst belastet ist, brauchen wir Gott, der ein Herz für die Menschen hat. Mit dem Tod Jesu am Kreuz hat Gott den letzten Trumpf ausgespielt, den Herz-König! Aber nicht, um die anderen zu stechen, runter zu trumpfen. Sondern er wurde selber gestochen, mitten ins Herz hinein, damit alle durch seine Wunden geheilt und gerettet werden.
Alle Predigtgedanken wurden mit der Frage nach dem schönsten Herz in einer Geschichte zusammengefasst, wo aufgezeigt wurde, dass dort ein schönes Herz dort sei, wo Menschen sich gegenseitig in allen Situationen des Lebens nahe sind.
Mit der Aussetzung des Allerheiligsten beteten anschließend die Gläubigen um diese gute Herz, wozu bei jedem Gottesdienst der Priester mit dem Ruf „erhebet die Herzen“ und der Antwort „wir haben sie beim Herrn“ zur Gottesnähe aufruft.
Mit dem Lied: „Weus’d a Herz hast wia a Bergwerk“ (Rainhard Fendrich) endete wieder einmal ein wunderbarer Abendgottesdienst. Am Ausgang gab es noch für alle Teilnehmer in Anklang an das bevorstehende Herz-Jesu-Fest ein Lebkuchenherz mit der Aufschrift „Jesus“.


