Hüll mich ein in Sonnenschein
MAISL zum Thema „Vitamin D“
Am vergangenen Donnerstag und Freitag hatte Pfarrer Josef Hausner zum 22. Modernen Abendgebet im Scheinwerferlicht (MAISL) eingeladen. Diesmal fand dieser beliebte Gottesdienst als Open Air im Pfarrgarten statt und wiederum fanden sich zahlreiche Gläubige ein, um dieses besondere Glaubensfest mitzuerleben. Im Mittelpunkt stand die Erkenntnis, dass Gott unsere Sonne ist, der mit seinem Schein gleichsam Vitamin D (Freude, Hoffnung, Zuversicht und Leben) in uns entstehen lässt.
Mit dem derzeitigen Top Hit „Cover me in sunshine“ und dem in dezenten Farben beleuchteten Pfarrgarten wurden die vielen Gläubigen, die auf mitgebrachten Gartenstühlen Platz genommen hatten, auf das Thema des Abendgottesdienstes eingestimmt. Nach dem Kreuzzeichen begrüßte Pfarrer Hausner seine Gäste und sprach über die Bedeutung von Vitamin D, das das Sonnenlicht in uns produzieren und dann bei uns die Trübsinnigkeit vertreiben kann. In den Kyrierufen wurde Jesus Christus als Sonne der Gerechtigkeit angerufen und im Tagesgebet darum gebetet, dass er uns für andere Menschen zu Sonnenstrahlen werden lasse. Als Lesung aus dem Buch Exodus wurde die Stelle gewählt, wo Mose Gott bittet, dass er doch seine Herrlichkeit schauen dürfe. Dabei wird deutlich, dass er zwar Gott nicht schauen kann, aber der Schein Gottes sein eigenes Antlitz verändert. Auch das Evangelium von der Verklärung Jesu, wo die Bibel berichtet: „Jesus wurde verklärt vor ihnen, und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne und seine Kleider wurden weiß wie das Licht“ (Mt 17,2) bringt diese Sichtweise und begeistert den Petrus so sehr, dass er gleich Hütten bauen und bleiben möchte. In seiner Predigt erörterte der Geistliche die Frage des „Gott schauen“ und meinte, dass selbst Mose Gottes Angesicht nicht schauen konnte, nur seinen Rücken. Gott hat also etwas gemeinsam mit der Sonne. So wie ich nicht direkt in die Sonne blicken kann, so kann ich auch Gott nicht direkt schauen. Wie die Sonne die meiste Energie wie eine pure Verschwendung verströme, so sei es auch Gott. Er ist genau so verschwenderisch mit seiner Liebe, in dem er uns eine Welt in verschwenderischer Schönheit, Reichtum, Vielfalt zur Heimat vermacht hat!
Die Sonne ist ein Sinnbild für Gott in seiner verschwenderischen Gnade. Die Sonne hat eine Leuchtkraft, die über das Licht und die Wärme hinausgeht; sie ist mehr: sie ist ein Symbol der Lebenskraft, sie ist damit ein Sinnbild für Gott selbst, für den Gott, der die Sonne schuf. Um Vitamin D zu tanken, brauche ich einen guten Platz an der Sonne, einen Platz bei Gott. Wer bei Gott ist, dessen Leben wird hell und klar. Wer sich in seiner Nähe aufhält, auf den fällt auch sein Licht. Nur bei Gott gibt es einen „Platz an der Sonne“. Dieser Platz ist immer in der Nähe Jesu und ist immer wie die Sonne da, auch wenn es manchmal nicht danach aussieht. Auch wenn wir meinen, Gott nicht zu spüren oder zu sehen, er ist wie die Sonne da. Im eingespielten Lied: „Immer wieder geht die Sonne auf” (Claudia Koreck) wurde dieser Gedanke noch einmal unterstrichen: „Denn immer, immer wieder geht die Sonne auf und wieder bringt ein Tag für uns ein Licht. Ja, immer, immer wieder geht die Sonne auf, denn Dunkelheit für immer gibt es nicht, die gibt es nicht, die gibt es nicht“. Bei jedem MAISL gibt es zur Vertiefung eine Geschichte und eine Aktion. Als Geschichte wurde von Leo Tolstoi “Vom König, der Gott sehen wollte” vorgetragen und als Aktion gab es zum Ende des Gottesdienstes Traubenzuckerlutscher als Vitamin für den Körper und ein Vitamine-ABC für die Seele für alle Teilnehmer.
Wie immer war die Aussetzung des Allerheiligsten und der Eucharistische Segen der Höhepunkt des Abendgebetes. Die Stille um die hellerleuchtete Strahlenmonstranz war für alle Teilnehmer einmal mehr Lohn und Gewinn für ihr Mitfeiern. Eingeleitet wurde dieser wichtigste Gebetsteil mit der Einspielung des Liedes „Die Gott lieben, werden sein wie die Sonne“, fortgesetzt mit den Fürbitten um Sonnenstrahlen für Menschen, die mit Dunkelheit umgeben sind und mit dem feierlichen Segen entsprechend abgeschlossen.
Zum Schluss bedankte sich Pfarrer Hausner bei allen Mitwirkenden und allen Besuchern und meinte, dass man zeitgemäß auf die Frage „Genesen, getestet oder geimpft? antworten sollte „Ich bin gerettet, und Sie?“ denn glaube an den Herrn Jesus Christus, so wirst du gerettet werden. (Apg 16,31).
Zum Ausklang gab es noch das Lied: „Da kummt die Sunn“ (S.T.S.).
Wieder einmal möchte der Schreiber dieses Artikels eine Teilnehmermeinung zitieren: „Schon wenn ich ankomme und von dem festlich beleuchteten Christus am Kreuz empfangen werde, geht mir das Herz auf und ich weiß, dass ich an diesem Abend nichts Besseres hätte machen können.“

