MAISL zum Thema „Gospel“ zweimal „ausverkauft“
Ottering: Am vergangenen Donnerstag und Freitag hatte Pfarrer Josef Hausner wieder zum modernen Abendgebet im Scheinwerferlicht (MAISL) in die Pfarrkirche eingeladen und versuchte dabei mit seinem Team im Rahmen dieser Gottesdienstform die frohmachende Botschaft Jesu den vielen Gläubigen zu verdeutlichen. Der Grundgedanke des Gottesdienstes war, dass gläubige Menschen der täglichen Flut der vielen negativen Nachrichten, das Evangelium als die alles überwindende gute Nachricht gegenüberstellen sollen.
Mit dem Szenenbild aus der ARD-Tagesschau und der ersten guten Nachricht, dass wieder das MAISL stattfindet wurde die Gebetsstunde eröffnet. Begleitet wurde das Bild mit dem Gospel „The Baby Boy“ aus dem die Freude über die Menschwerdung Jesu förmlich zu spüren war. Pfarrer Josef Hausner fungierte als Tagesschausprecher und erklärte, dass Gospel (God spell) heute deshalb im Zentrum stehen, weil sie immer die gute Nachricht betonen wollen und man in dieser Feier sich an der frohmachende Botschaft erfreuen wolle . Die Botschaft des zweiten Tagesschaubildes „Der Heiland ist geboren“ hat allen Menschen Freude gebracht, weil dadurch das Licht Gottes in die Welt kam. In der Lesung nach dem Epheserbrief wurde klar, dass wir selbst für die gute Nachricht verantwortlich sind. Wenn Paulus mit seinen Forderungen, „über eure Lippen komme kein böses Wort, sondern nur ein gutes, das den, der es braucht, auferbaut und denen, die es hören, Nutzen bringt!“ überall recht bekämen, gäbe es nur noch gute Nachrichten. In der Predigt sprach Pfarrer Hausner über die Gospellieder und zeigte auf dass hinter der energischen, fröhlichen Musik eine große Spiritualität steckt, die Fröhlichkeit und Hoffnung mitbringt. Gerade die Spirituals, die ursprünglich US-amerikanische Form des christlichen Liedes, die unter amerikanischen Sklaven entstand und die das Bild von Gospel hierzulande wesentlich prägen, singen von Befreiung, von Erlösung, mit Fröhlichkeit. In der Not der Sklaverei sangen diese notleidenden Menschen solche freudvolle und optimistische Lieder. Wie konnten sie das?
Die Antwort finden wir in vielen ihrer Lieder. Sie wussten, dass sie in ihrem Leben nie alleine da standen. Sie waren sich sicher: Gott ist da und er ist in größter Not an ihrer Seite. Und dieses Wissen gab ihnen so viel Mut und Frieden, dass sie immer noch singen und tanzen konnten. Das war das Geheimnis der Sklaven in Amerika. Sie wussten, dass sie die Geliebten Gottes sind. Ganz tief in ihnen hatten sie die Sicherheit, dass Gott auf ihrer Seite war und hinter ihnen stand. Das war der Grund, warum sie immer noch fröhliche Lieder singen, obwohl ihre Situation eigentlich zum Heulen war. Das gab ihnen Kraft und innere Stärke. Auf diesem Hintergrund meinte der Pfarrer, dass wir uns hinterfragen sollten, wie stark uns die vielen schlechten Nachrichten beängstigen und wie viel wir uns mit der frohen Botschaft der Bibel beschäftigen und uns trösten lassen. Freilich wäre es einfach und schön, wenn diese folgenden Tagesschaunachrichten (und hier wurden den nächsten Nachrichtenbilder eingeblendet) wenigstens ansatzweise zutreffen würden: „Hunger ausgerottet“ „Duden streicht das Wort Neonazi! Weil´s keine mehr gibt.“ „Einbruch der Waffenindustrie. Ausbruch des 1. Weltfriedens!“ „1. FC Nürnberg wird Deutscher Meister! Endlich kein Depp mehr.“).
Entscheidend und alles überragend ist unsere christliche Topnachricht „Sensation in Jerusalem. Jesus ist von den Toten auferstanden!“
Aber genau diese Nachricht ist unser Glaube, denn wäre Jesus nicht auferstanden, wäre unser Glaube, wäre unser Zusammenkommen heute sinnlos. Könnte uns nicht wirklich Hoffnung geben. Jesus lebt. Und damit ist das Reich Gottes schon angebrochen. Also doch schon ein Stück Himmel auf Erden.Und das feiern wir in jedem Gottesdienst. Diese gute Nachricht soll unser Leben prägen, auch in Coronazeiten! Der Gottesdienst als fröhliche Feier, als Bejahung des Lebens in Christus, verträgt ein bisschen Fröhlichkeit. Das geht durch Neue geistliche Lieder, aber eben auch durch Gospel.
Nach der Predigt wurde zur Anbetung Jesu das Allerheiligste ausgesetzt. Untermalt wurde die Anbetung durch das Gospel „Glory Glory Halleluja“. In den Fürbitten betete man um gute Nachrichten für Alleinstehende, Obdachlose, Kranke und für die Verstorbenen, dass Gott mit ihnen sei.
Als Aktion zum Gottesdienstthema gab es für alle Teilnehmer zum Nachrichtengedanken eine kleine Flaschenpost, gefüllt mit Weihrauchkörner und einem kleinem Herz als Erinnerung an die gute Nachricht der Weihnachtsbotschaft.
Mit dem Aufruf, den Mitmenschen gute Botschaften zu bringen und dem Hören der Gospels „Go tell it on the mountains“ „When the Saints go marchin’ in / Down By the Riverside“ ließen die Besucher des MAISL einen beeindruckenden Abendgottesdienst ausklingen.
