Trotz der immer noch bestehenden Einschränkungen durch die Corona-Pandemie darf sich die Pfarrei Ottering über vier neue Ministrantinnen und Ministranten freuen. Xaver Held aus Rimbach, Felicia Muchna und Linus Müntzenberg aus Thürnthenning und Fabian Kerscher als Lengthal treten den Dienst am Altar für die Pfarrei neu an.
Alle vier wurden von Pfarrer Josef Hausner und den Oberministranten der Ortschaften in der Pfarrkirche herzlich willkommen geheißen.
Da es im Sonntagsevangelium um die Frage ging, ob es denn rechtens sei, dem Kaiser Steuern zu zahlen (eine Frage, die Jesus mit dem bekannten Wort „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist und Gott, was Gottes ist“ beantwortet), ging Pfarrer Hausner in seiner Predigt auf die Motive ein, die sich auf Geldscheinen und –münzen finden. Auf Letztgenannten war zur Zeit Jesu eine Abbildung des damaligen Kaisers zu sehen. Während unsere kleinen Münzen ein Eichenblatt bzw. das Brandenburger Tor zeigen, findet sich auf der 1- und 2-Euro-Münze der Bundesadler – alles Symbole für unser Staatswesen. Es ist also von damals auf heute nicht viel Unterschied, was das Zahlen von Steuern anbelangt, nur, dass wir natürlich nicht mehr an einen Kaiser zahlen, sondern an ein Gemeinwesen, von dem wir alle profitieren.
In anderen Ländern finden sich andere Symbole auf den Geldstücken. Leonardo da Vincis Konterfei hat es auf die italienischen Münzen geschafft. Ein schönes Zeichen, wenn man bedenkt, dass wir unser Geld dann am besten nutzen, wenn wir seinen Wert für mehr Menschlichkeit einsetzen. Letzten Endes ist das auch die Botschaft, die uns Jesus mit auf den Weg gibt.
Für den Ministrantendienst gibt es in der Pfarrei ein kleines „Minigehalt“, das so mancher sicher gerne am Dingolfinger Kirta ausgegeben hätte. Dieser muss heuer zwar ausfallen, doch ein wenig Volksfestatmosphäre erwartete die neuen Minis trotzdem in der Kirche. Paul Wimmer hatte einen „Hau den Lukas“ gebaut. Das Prinzip ist bekannt: Je fester man unten draufhaut, desto höher springt der Pfeil auf einer vorgegebenen Skala. Deren Stufen hatte Pfarrer Hausner wie die Karriereleiter eines Ministranten gestaltet. Vom kleinen Ministranten kann man es zum Rauchfassträger und später vielleicht sogar zum Lektor bringen. Ab einem gewissen Alter steht einem auch der Weg zum Dienst des Kommunionhelfers offen und noch später: Priester, Ordensfrau, Bischof… vielleicht sogar Papst! Alles ist möglich! Dabei ist doch die schwierigste Aufgabe, ein „normaler“ Christ zu bleiben, einer, der Jesu Beispiel folgt und Nächstenliebe und Frömmigkeit lebt. Pfarrer Hausner wünschte zum Abschluss den neuen Ministranten, dass sie zu mutigen Christen werden und stolz sind auf ihren Glauben an Jesus Christus.