Am Freitag vor dem dritten Advent fand in der Otteringer Kirche ein neues MAISL (Modernes Abendgebet im Scheinwerferlicht) statt. Dieses Mal lautete das Motto “The Voice”, in Anlehnung an die Fernsehsendung “The Voice of Germany”. Bei dieser Casting-Show hören die Mitglieder der Jury die Sängerinnen und Sänger ohne sie zu sehen. Nur die Jury-Mitglieder, die von der Stimme begeistert sind, drehen sich zu dem Singenden um und verkünden “I want you!”, also: Ich will dich in meinem Team!
Pfarrer Josef Hausner bezog diesen Akt des Hörens und Umdrehens auf die Verkündigung des Engels Gabriel an Maria. Gabriel sprach Maria an, er lies seine Stimme erklingen. Nur weil Maria sich dem Engel zuwandte, sich nach seiner Stimme umdrehte, konnte sie seine Botschaft annehmen. Nämlich die Botschaft, dass sie die Mutter Gottes sein solle. In diesem Sinne wurde schließlich auch das Angelusgebet, in dem die Verkündigung durch den Engel rekapituliert wird, gemeinsam gebetet. Jeder Teilnehmer erhielt dazu eine Gebetskarte zum Geschenk.
In den vielfältigen, modernen Liedern, die auch dieses Mal wieder beim MAISL erklangen, standen die Engel im Vordergrund. Wie treten sie auf? Wenn uns einer begegnet, drehen wir uns dann um nach seiner Stimme? Oder, umgekehrt, können wir glauben, dass Gott sich nach uns umdreht, wenn wir zu ihm die Stimme im Gebet erheben, sei es Lob oder Klage?
Das Abendgebet schloss mit der Geschichte vom kleinen Engel Lukas, der alles versuchte um ein guter Sänger zu werden und dem neu geborenen Jesuskind ein Gloria zu schenken. Als alle Mittelchen nichts halfen, sang er eben mit seiner unschönen Stimme sein Lied und stellte dabei fest, dass es um die Qualität seines Gesangs gar nicht ging, sondern um die Echtheit der Gefühle in seinem Herzen: Liebe und Hingabe.