Der 16. Juli ist der Gedenktag „Unserer Lieben Frau auf dem Berge Karmel“ welcher die Benefiziumskirche St. Maria in Moosthenning unterstellt ist. Vergangenen Donnerstag feierte man daher in Moosthenning das Patroziniumsfest. Im Anschluss an den Gottesdienst hatte Pfarrer Stefan Altschäffel zum gemütlichen Beisammensein in den Kirchenvorhof eingeladen.
Die im 13. Jahrhundert ursprünglich romanische Kirche St. Maria entstand einst im Umfeld des 1850 abgebrochenen Schlosses Moosthenning. Seit der jüngsten Neugestaltung ist der romanische Ursprung von St. Maria wieder deutlich ablesbar. Der Sakralbau birgt den großen bildhauerischen Schatz der „Traubenfrau“, eine spätgotische Darstellung Marias mit dem Kind und dem naturalen Symbol der Weintraube aus dem Jahr 1518. Das barocke Erbe, darunter ein sehr ausdrucksstarkes Bild von der Aufnahme Mariens in den Himmel, wird an den Langhauswänden präsentiert. Maria ist Patronin der Moosthenninger Kirche. Der Gedenktag „Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel“ wird seit dem 15. Jahrhundert am 16. Juli begangen. 1726 führte Papst Benedikt XIII. den Gedenktag für die ganze katholische Kirche ein. Er führt sich auf eine Gruppe von Eremiten zurück, die in Israel auf dem Berg Karmel bei Haifa ein asketisches Leben führten. Sie deuteten die kleine Wolke, die nach der langen Dürre in der Zeit Elijas vom Meer aufstieg und den rettenden Regen ankündigte, als ein Bild der Mutter des Herrn. Die Verehrung der Heiligen Jungfrau unter dem Titel „Unsere liebe Frau vom Berg Karmel“ nahmen sie auch mit nach Europa, als sie im 13. Jahrhundert vor den Sarazenen fliehen mussten. Nach alter Überlieferung soll Maria dem Ordensgeneral Simon Stock (England) das „Skapulier“ übergeben haben, mit besonderen Verheißungen für alle, die im Leben und im Sterben damit bekleidet sind. Skapuliere sind Teil der Tracht vieler Ordensgemeinschaften – so auch die der Karmeliten. Der Turm der Benefiziumskirche St. Maria in Moosthenning grüßte an ihrem diesjährigen Patroziniumstag in einen strahlend blauen Sommerhimmel. Nach dem feierlichen marianischen Abendlob lud Pfarrer Stefan Altschäfel die Bevölkerung zur Patroziniumsfeier auf den Kirchenvorplatz ein.Die Damen der Pfarrgemeinderatsortsgruppe hatte den Platz feierlich dekoriert. Gestärkt mit Wein und Brotzeit saßen die Besucher bei Kerzenschein bis in die späten Abendstunden beisammen – und der Turm der Benefiziumskirche St. Maria grüßte an ihrem Ehrentag in die laue Sommernacht.