Die jährliche Wallfahrt der Pfarrei Ottering ging dieses Mal nach Vilshofen an der Donau, der Geburtsstadt von Pastoralreferentin Melanie Höppler. Nach etwa einstündiger Fahrt mit zwei Bussen kam die Gruppe an der Donaupromenade an und wurde dort vom Leiter des Touristikbüros sowie drei Stadtführerinnen in Empfang genommen.
Dann ging es auch gleich los mit der Stadtführung. Die Teilnehmer konnten dabei nicht nur den Stadtturm besteigen und somit Vilshofen von oben betrachten, sondern auch hinabsteigen in die sogenannten BierUnterwelten – einem alten Tunnel, der vor kurzem zu einem ganz besonderen Museum umgewandelt wurde, das sich neben der Stadtgeschichte auch mit bayerischer Wirtshauskultur und dem Thema Bier beschäftigt. Schließlich war der Erfinder des Pilsener Bieres, Josef Groll, ein waschechter Vilshofener. Nach der Stadtführung, die auch die Stadtkirche mit einschloss, welche ebenso wie die Otteringer Pfarrkirche Johannes dem Täufer geweiht ist, blieb Zeit, auf eigene Faust die idyllischen Gässchen und kleinen Geschäfte rund um den Stadtplatz zu erkunden und so mancher Einkauf wurde getätigt. Zum Mittagessen schließlich traf man sich in einem schön gelegenen Vilshofener Biergarten.
Als nächstes stand ein Besuch des Benediktinerklosters Schweiklberg auf dem Programm. Ein Teil der Gruppe ergriff die Möglichkeit, sich zu Fuß auf den Weg zu machen, der Rest fuhr mit dem Bus hoch auf den Schweiklberg. Hier hatten die Besucher Zeit, sich nach dem aufregenden Vormittag zu entspannen und bei bestem Wetter entweder das weitläufige Gelände zu erkunden oder im Klostercafé einen Kaffee, Kuchen und die Sonne zu genießen. Auch der Klosterladen und das Afrikamuseum hatten geöffnet und so mancher verbrachte eine besinnliche Zeit in der beeindruckenden Klosterkirche. Hier hatte man sogar die Möglichkeit, den Klängen der Klais-Orgel zu lauschen.
Gegen Abend brachten die Busse die Otteringer zur letzten Station, der Pfarrkirche St. Josef in Alkofen, wo zum Abschluss gemeinsam Messe gefeiert werden sollte. Auf dem Weg aber wurde das „Tal der hundert Seelen“ durchfahren, Heimat der „Briggadoia Messerstecher“, wie Pastoralreferentin Melanie Höppler als Einheimische zu berichten wusste. Hier wurden im 19. Jahrhundert auf engsten Raum Menschen angesiedelt, die kaum Möglichkeit hatten, sich auf legalem Weg ihren Lebensunterhalt zu verdienen. So wurde das Tal zu einem Nest von Kleinkriminellen, Schmugglern und Bettlern. Noch heute sagt man den „Briggadoian“ nach, dass sie ihren eigenen Kopf haben und gerne ihre eigenen Gesetze machen. Aus dem Tal hinaus ging es dann zu der Alkofener Kirche, die stolz die Landschaft überragt. Die Gäste aus Ottering wurden von den Alkofenern freundlichst empfangen. Nach der von Pfarrer Josef Hausner zelebrierten Messe, erläuterte Pastoralreferentin Melanie Höppler noch kurz Wissenswertes über ihre Heimatkirche und ließ die Otteringer an einigen mit der Kirche verbundenen Kindheitserinnerungen teilhaben.
Auf dem Heimweg waren sich alle einig, dass dieser Tag, mit all den schönen Erlebnissen, der prächtigen Landschaft und den freundlichen Begegnungen noch lange in guter Erinnerung bleiben würde.