In der Wallfahrtskirche Hl. Dreifaltigkeit, die zur Pfarrei Ottering gehört, wird das Pfingstfest traditionell mit einer Reihe an besonderen Gottesdiensten begangen.
Den Auftakt erlebten die Gläubigen am Samstagabend mit einer Messe, die von Pfarrvikar Constantin Katelu Kamba zelebriert wurde. Der Geistliche sprach in seiner Predigt vom Pfingstfest als dem Geburtstag der Kirche, und genau so fröhlich wie einen Geburtstag dürfen wir Pfingsten auch feiern. Damals, als die Jünger durch den Heiligen Geist mit Mut und Begeisterung beschenkt wurden, nahm die Kirche ihren Anfang. Auch wir sind in Taufe und Firmung mit den Gaben des Heiligen Geistes beschenkt worden. Wir sind geisterfüllte Menschen und sollen auch als solche leben. Der Pfarrvikar erinnerte die Zuhörer daran, dass die Kraft des Heiligen Geistes „eine neue Sichtweise schenkt und den inneren Anstoß zur Erneuerung des ganzen Lebens vermittelt. Wir werden gestärkt zu allem Guten.“
Die heilige Messe am Pfingstsonntag hielt Pfarrer Hausner im Anschluss an die Eucharistische Anbetung. Im Zentrum seiner Predigt stellte er die Ursprungslegende des berühmten Bad Kötztinger Pfingstritts vor, an dem er selbst bereits mehrmals aktiv teilgenommen hat und der für ihn eine besonders liebgewonnene Tradition ist. Zur Veranschaulichung trugen die Ministranten schließlich ein pfingstlich geschmücktes Schaukelpferd herein, ein Spielzeug aus Pfarrer Hausners Kindheit. Denn so ähnlich wie einem Reiter geht es auch dem Christen. Das Aufsteigen ist manchmal beschwerlich, das Bleiben im Sattel auch – aber nicht umsonst heißt es: Das Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde. So wie den Reiter ein zuverlässiges Pferd über Stock und Stein trägt, mag uns ein gesunder Glaube durch manche Erschwernisse im Leben tragen. Seine lebendige Predigt beendete Pfarrer Hausner mit einer kleinen Lachgeschichte, bei der ein christliches Pferd im Mittelpunkt stand. Die Messe wurde musikalisch an der Orgel von Helena Kollmannsberger begleitet.
Wegen des starken Unwetters am Abend des Pfingstsonntags sind all jene zu loben, die es trotz solcher Widrigkeiten in die Wallfahrtskirche zog. Bei der feierlichen Pfingstvesper beteten die Gläubigen zusammen mit Pfarrvikar Constantin Katelu Kamba ein von Helena Kollmannsberger gestaltetes Stundengebet. Dieses begleitete unter ihrer Leitung der Kirchenchor Lengthal.
Ein besonderer Gast besuchte am Pfingstmontag den Dreifaltigkeitsberg. Bonaventure Ukatu, der vier Jahre lang in der Pfarrei Ottering Pfarrvikar gewesen ist und seit vergangenem Jahr in Wernberg-Köblitz als Pfarrvikar eingesetzt ist, stand am Altar. Beim Pfingstmontag handelt es sich nicht nur um ein Überbleibsel der Pfingstoktav, sondern auch um den Gedenktag „Maria, Mutter der Kirche“, den Papst Franziskus erst 2018 eingeführt hatte. In seiner Predigt stellte Pfarrvikar Bonaventure Ukatu eine Verbindung her zwischen Maria als Mutter der Kirche und dem heiligen Geist als Beistand der Kirche. Wie schon am Samstagabend, so wurde auch am Pfingstmontag die Messe durch Organist Markus Wolf musikalisch gestaltet. In einer kurzen Ansprache drückte der Pfarrvikar im Anschluss an die Eucharistiefeier aus, wie wohl er sich in der Pfarrei Ottering gefühlt hat und wie gerne er zu Besuch ist. Die zahlreichen Gläubigen im Kirchenschiff dankten ihm für die anerkennenden Worte mit großem Applaus.



