Moosthenning. Vor kurzem fand im Vereinsheim der KLJB Lengthal der zweite Dämmerschoppen des Sachausschusses Jugend statt. Unter dem Thema „Spiel mir das Lied vom Leben“ ging es nicht nur um den bekannten Western, sondern auch um die Auferstehungsbotschaft rund um Ostern.
Mit der weltbekannten Mundharmonikamelodie begann der zweite Dämmerschoppen, der von den Referenten Pfr. Josef Hausner und Johannes Wenninger zum Thema „Spiel mir das Lied vom Leben“ vorbereitet worden war und bei den Anwesenden etwa dreißig Jugendlichen und jungen Erwachsenen, darunter der zweite und dritte Bürgermeister der Gemeinde Moosthenning, Anton Kargel jun. und Josef Ertl, stellte sich Gänsehaut ein.
Nach einer kurzen Erläuterung des Filmtitels, der aus dem Original wortwörtlich übersetzt eher plump „Es war einmal im Westen“ heißt, beschrieb Pfr. Hausner den Filminhalt des bekannten Westerns, in dem es um den Racheplan eines Mannes, dem als kleiner Junge eine Mundharmonika in den Mund gesteckt wurde, während er seinen in einer Schlinge hängenden Vater auf den Schultern balancierte, bis er nicht mehr konnte, geht.
Nach einer Auslegung des Vortragstitels, der – kennt man den Originalfilmtitel nicht – grundpositiv ist, ging es um den „Grantler“ als einen besonderen Vertreter der eher negativ eingestellten Menschen, der in bayerischen Kabarettgrößen wie Monika Gruber oder Gerhard Polt zahlreichen Zuschauern ein Lachen ins Gesicht zaubert.
Auch der Tod wurde als unvermeidbarer Bestandteil des Lebens thematisiert. Geblickt wurde hier auf Menschen, die erst nach einem Schicksalsschlag ihr Leben in die Hand nehmen und bewusst leben. Erst wenn ihnen ein Endzeitpunkt bekannt scheint, werden sie aktiv und machen all die Dinge, die vorher erst „später“ interessant erschienen. Auch Prominente, die sich nach persönlichem Schicksal für Krebshilfsorganisationen, Waisenunterstützung, Patenschaften oder Unfallopfer engagieren, wurden als Beispiele genannt. Andere können selbst mit dem Wissen um ein Enddatum einfach weiterleben, weil sie schon jeden Tag wertschätzen.
Zuletzt wurde auf das zentrale Bild aus dem Film eingegangen, in dem der Sohn seinen Vater auf den Schultern trägt und am Leben hält, bis er nicht mehr kann. Es wurde gefragt, wen Vater und Sohn „im wahren Leben“ darstellen können und ein Gesellschaftsbild gezeichnet, in dem sich manche Menschen einfach von anderen tragen lassen. Im Fokus auf das „Ich first“ gehen die Stützpfeiler des ehrenamtlichen Engagements irgendwann in die Knie und das Vereinssystem wackelt, was den „Getragenen“ aber erst dann schmerzhaft bewusst wird. Es wurde darum geworben, nicht einzuknicken und sich weiter zu engagieren, damit die Gesellschaft auf einem zukunftsstabilen Fundament stehen kann.
Auch bei diesem Dämmerschoppen gab es eine rege Diskussion, die im Anschluss an den Vortrag mit einer hervorragenden von der KLJB Lengthal zubereiteten Brotzeit in geselliger Runde fortgesetzt wurde.