Pfarrei erfüllte Wallfahrtsgelübde
Findet „Kirche“ in Zukunft immer nur noch in großen Events mit zahlreichen Gläubigen statt? Die Antwort auf diese Frage wird sicher unterschiedlich beantwortet werden, aber bei der jährlichen Wallfahrt der Pfarrei zur Mutter Gottes in der Hoffnung auf den Bogenberg am vergangenen Samstag mit zweihundert Teilnehmern kann ein deutliches Ja gesetzt werden. Pfarrer Przemyslaw Nowak meinte in seiner Euphorie überglücklich, dass im Glauben nach oben keine Grenzen gesetzt seien. Scheinbar war am Samstagmorgen die ganze Pfarrei auf den Beinen, als nach dem Reisesegen in Moosthenning sich einhundertdreizehn Radpilger auf die vierundvierzig Kilometer weite Strecke auf den Weg machten. Gleichzeitig versammelten sich die zweiunddreißig Fußwallfahrer mit Carmen Müntzenberg am Donaudamm in Straubing, um betend zum gleichen Ziel zu starten. Später fuhr dann eine weitere Gruppe mit der Pastoralreferentin Nina Fuchs im Bus und vielen Privatautos los, um rechtzeitig zum großen Pilgergottesdienst um elf Uhr in der Wallfahrtskirche anzukommen. Als die Fußpilger dann den steilen Berg hinaufkamen, versammelte sich die gesamte Wallfahrtsgemeinschaft nach 30 einem eindrucksvollen Gebetsgang rund um die Kirche zum Festgottesdienst. Kirchenmusiker Markus Wolf war hörbar in seinem Element, als er die verschiedenen Lieder zur Ehre der Mutter Gottes intonierte und damit die Gläubigen zum dankbaren Gesang einlud. Man sah es vielen Gläubigen an, dass sie mit ihrer Teilnahme auch ihre Sorgen und Freuden mitgebracht hatten und nicht nur das Glück der geschafften Wegstrapazen im Vordergrund stand. Pfarrer Nowak wählte als Bibeltext aus der Apostelgeschichte die Episode der Erweckung der Tabea durch Petrus und rief dabei dazu auf, in den Glauben mehr Zuversicht und Erwartungen zu setzen, wenn auch die Antworten Gottes nicht immer die Vorstellungen erfüllen. Tabea, die als Helferin für die Bedürftigen beschrieben ist, bedeutet übersetzt Gazelle, womit Leichtigkeit und Energie gemeint ist, habe nach ihrer Erweckung sofort wieder ihre Nächstenliebe praktiziert. Sie sei ein Aufruf für die Gläubigen, an Wunder zu glauben und selbst Wunder der Liebe zu tun. Dabei meinte der Geistliche, dass der Glaube alles vermöge und er wisse, dass in dieser Wallfahrt mit der Fürsprache der Mutter Gottes noch viel mehr möglich sei. Nach dem eindrucksvollen Gottesdienst dankte der Priester allen Beteiligten und insbesondere den Thürnthenninger Radorganisatoren mit ihrem Begleitfahrzeug Richard Zurl für die Mithilfe zum Gelingen der Erfüllung dieser überwältigten Wiederbelebung des alten Gelübdes. Er dankte nach dem Motto „ich hätte heute nichts Besseres tun können“ für den unfallfreien Tag und kündigte schon an, dass man im kommenden Jahr am 5. Juli bei den Radfahrern einen neuen Rekord aufstellen will.



